Achtelfinal ist zu schaffen – trotz Brasilien

Eine Analyse zur Auslosung für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland.

Die Schweiz trifft an der Fussball-Weltmeisterschaft in Russland auf Brasilien, Costa Rica und Serbien. Für die Schweizer ist diese Gruppenauslosung ein attraktives und ein machbares Los.

Brasilien als WM-Startgegner ist ein absolutes Highlight – für das Publikum und die Spieler. Der fünffache Weltmeister ist gegen die Schweiz immer Favorit. Gerade auch, da das Team um Superstar Neymar nach dem bitteren Ausscheiden an der Heimweltmeisterschaft 2014 wiedererstarkt scheint und eine überragende Qualifikation gespielt hat. Brasilien hat die Südamerika-Gruppe souverän für sich entschieden.

Verstecken muss sich die Schweiz vor den Brasilianern aber nicht. Das Team von Vladimir Petkovic hat sich mit nur einer einzigen Niederlage in zwölf Spielen verdient für Russland qualifiziert und scheint sich weiterentwickelt zu haben. Zudem hat sie im Startspiel gegen den grossen Favoriten nichts zu verlieren, was eine grosse Chance sein kann. Die Ausgangslage ist ähnlich wie an der Weltmeisterschaft 2010, als die Schweiz zum Start den damaligen Europameister und späteren Weltmeister Spanien mit 1:0 schlagen konnte. Und die Schweiz hat auch an Brasilien gute Erinnerungen, sie gewann das letzte Aufeinandertreffen 2013 ebenfalls mit 1:0.

Entscheidend für das Erreichen des Mindestzieles Achtelfinal werden aber die Duelle mit Costa Rica und Serbien sein. Die Schweiz hat auf dem Papier eine grössere Qualität und mehr Topspieler in ihren Reihen. Eigentlich ist aus diesen zwei Spielen mit sechs Punkten zu rechnen.

Doch aufgepasst: Costa Rica war das Überraschungsteam an der WM 2014 in Brasilien. Die Mittelamerikaner gewannen damals ihre Gruppe mit Uruguay, Italien und England und schafften es bis in den Viertel­final. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die Serben, die sich als Gruppensieger direkt für Russland qualifizieren konnten.

Doch die Schweiz hat den Anspruch, einen Schritt vorwärtszukommen. Will sie das, muss für sie in dieser machbaren Gruppe mindestens der zweite Gruppenrang Pflicht sein. Dann träfe man im Achtelfinal wahrscheinlich auf den grossen Bruder Deutschland. Was klar ist: Die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft steigt angesichts dieses tollen Loses schon jetzt.

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 2. Dezember 2017.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.