Shkelqim Demhasaj bejubelt das Siegtor im Cup in Genf. (Bild: Martin Meienberger)

Auf der Suche nach der richtigen Mentalität

In den letzten Spielen zeigte der FC Luzern, dass sich seine Mentalität im Vergleich zur letzten Saison verändert hat. Auch wenn er mal nicht gut spielt, verliert er nicht. Dennoch ist man beim FCL noch nicht ganz zufrieden.

Wieder sah es zu Beginn nicht gut aus für Luzern. Nach bereits fünf Minuten schepperte es in Genf zweimal hinter FCL-Torhüter Jonas Omlin – jedoch nur am Aluminium. Wie schon im letzten Ligamatch gegen Thun verschlief der FCL auswärts gegen Servette den Start in die Partie. Die Spieler wirkten zu Beginn lethargisch und verloren viele Zweikämpfe.

Aber wie schon gegen Thun: Je länger das Spiel ging, desto besser lief es beim FCL. Gegen Thun holte man nach einem 0:2-Rückstand immerhin noch einen Punkt. Und im Cup gegen Servette kam man dank dem Tor von Shkelqim Demhasaj und einer insgesamt souveränen Leistung in der zweiten Halbzeit doch noch in die Achtelfinals. Wieder hatte der FCL den Kopf aus der Schlinge gezogen.

«Eine positive Entwicklung ist sichtbar»

Noch in der letzten Saison kri­tisierte Trainer Markus Babbel, dass der Mannschaft die Mentalität fehle, um auf dem Platz zu reagieren. Das führte in der Rückrunde unter anderem zu einer Niederlagenserie von fünf Spielen in Folge. Ist also die langersehnte Siegermentalität, die man sich gerade vom Ex-Bayern-Spieler Markus Babbel erhoffte, beim FCL endlich vorhanden? «Ob wir jetzt die richtige Mentalität haben, ist noch schwer zu beurteilen», so Babbel nach dem Spiel in Genf. «Unser Ziel ist es aber sicher, eine richtige Sieger-mentalität innerhalb der Mannschaft zu erreichen. Wir sind mit dieser jungen Mannschaft auf dem Weg, eine positive Entwicklung ist aber schon sichtbar.»

Auch FCL-Sportkoordinator Remo Meyer lobt die Entwicklung der klar verjüngten FCL-Equipe. «Wie man beispielsweise auf den 0:2-Rückstand gegen Thun reagierte, war sehr stark und spricht für den Charakter der Mannschaft.» Aber: «Man darf eine Halbzeit nicht so verschlafen wie in der ersten Hälfte gegen Thun. Das Ziel muss es sein, dass wir uns solche Aussetzer nicht mehr erlauben.»

Geglückter Saisonstart ist wichtig für das junge Team

Die Gesamtbilanz über alle drei Wettbewerbe liest sich in der laufenden Saison positiv. Der FC Luzern verlor in zwölf Pflichtpartien nur gerade zweimal (in Basel und in Osijek). Diese Bilanz erstaunt, schliesslich hatte man im Umfeld des FCL vor der Saison noch mit schlechteren Resultaten gerechnet. «Mich überraschen die ­Leistungen nicht», sagt derweil ­Meyer. «Aber es ist schon so, dass mit der Verjüngung der Mannschaft ein gewisses Risiko da war.» Zehn neue Spieler hat der FCL seit der Sommerpause geholt. Die meisten davon sind junge, talentierte Spieler, die «weiterkommen wollen», wie Remo Meyer sagt. «Genau das sieht man auch in den Partien. Die Spieler wollen sich stets verbessern und versuchen sich aufzudrängen.»

Einen Mentalitätswechsel stellt Meyer auch bezüglich Konkurrenzkampf fest. «Der Konkurrenzkampf ist im Vergleich zur letzten Saison grösser geworden. Jede Position ist mindestens doppelt besetzt. In den Trainings muss man sich aufdrängen, um spielen zu können und um überhaupt ins Kader zu gelangen.» Zudem gäbe es klare Hierarchien, die Verantwortung sei aber auf mehrere Schultern verteilt. «Wenn es mal nicht so läuft, sind Spieler gefragt, die vorangehen können», so Meyer. «Und es gibt mehrere Profis, die diese Verantwortung übernehmen.»

Dass der Saisonstart des FCL insgesamt geglückt sei, sei für diese junge Mannschaft entscheidend. «Der Start ist mit so einer jungen Mannschaft doppelt wichtig. Dass er insgesamt gelungen ist, gibt Selbstvertrauen.»

Das Selbstvertrauen braucht man auch am Mittwoch (20 Uhr).Dann spielt der FCL in Bern gegen YB. Gegen den Ligazweiten der Vorsaison ist man Aussenseiter. Dennoch sagt Remo Meyer: «Wir haben gezeigt, dass wir mit allen Mannschaften auf Augenhöhe spielen können. Auch in Bern müssen wir das Ziel haben, das Spiel zu gewinnen.»

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