Claudio Lustenberger blickt dem Cup-Duell gegen Sion mit Entschlossenheit entgegen. (Bild: Pius Amrein, Luzerner Zeitung)

«CL7» will endlich seinen ersten Titel

Captain Claudio Lustenberger (30) ist der einzige Feldspieler des FCL, der bereits beim Cup-Halbfinal-Sieg 2012 gegen Sion dabei war. Seine Erfahrung soll am Mittwoch (20.45) helfen.

13. April 2009, Allmend: FCL-Spieler Milan Gajic kommt an den Ball, flankt perfekt auf den Kopf von Claudio Lustenberger, der den Ball im Tor versenkt. In der 95. Minute. Im Cup-Halbfinal gegen den FC Sion. Zwar geht das Spiel schliesslich im Penaltyschiessen verloren, dennoch bleibt das Spiel dem Torschützen in Erinnerung. «Die Stimmung nach dem Tor war unglaublich. Für mich war es wohl einer der emotionalsten Momente in der alten Allmend. Wenn ich ans alte Stadion zurückdenke, kommen mir dieses Spiel und das Barrage-Spiel gegen Lugano als Erstes in den Sinn», so Lustenberger.

11. April 2012, Tourbillon: Adrian Winter schiesst nach einem Pass von Sally Sarr den FCL in den Cupfinal. In der Mannschaft von damals: Spieler wie Alain Wiss, Michel Renggli, Burim Kukeli – und Claudio Lustenberger.

Zusammen mit Torhüter David Zibung (33) ist Lustenberger der Einzige, der immer noch beim FCL spielt. Die letzten Mitspieler, Tomislav Puljic und Sally Sarr, wurden im Winter aus­gemustert, Jérôme Thiesson und Jahmir Hyka wechselten in die USA.

Schon zwei Finals gespielt – beide gegen Basel verloren

Wie ist es, der einzige Spieler von damals zu sein, der noch dabei ist? «Es zeigt, wie schnelllebig das Fussballgeschäft ist», sagt Lustenberger. «Klar, inzwischen sind fünf Jahre vergangen, aber es ist dennoch speziell, dass David Zibung und ich noch die Einzigen sind von damals.» Zibung sei trotz der Goalie-Rochade und des Vorzugs von Jonas Omlin für die Mannschaft immer noch so wichtig wie damals. «Für mich sind alle Spieler in einer Mannschaft gleichwertig. Für den Erfolg braucht es alle Spieler.»

Lustenberger ist als linker Aussenverteidiger noch immer gesetzt und trägt inzwischen sogar die Captainbinde. Seit 2006 spielt er beim FCL in der Super League. Vom jungen Spieler, der vom SC Kriens zum FCL kam, wurde er zum Routinier. So einiges erlebt hat «CL7», wie er von den Fans in Anlehnung an Weltfussballer Cristiano Ronaldo genannt wird, vor allem im Cup. So etwa 2007, als er den Final gegen den FC Basel verlor, oder 2012, als das genau Gleiche erneut passierte. «Unser Ziel wäre es schon, einmal den Cupfinal für uns zu entscheiden», sagt Lustenberger. Ironie der Geschichte: Auch in diesem Jahr würde wohl der FC Basel im Final warten. Basel trifft im Halbfinal auf Challenge-League-Klub Winterthur.

Wenn Lustenberger auf seine Karriere zurückblickt, ist er stolz. Aber: «Das gewisse Etwas fehlt: ein Titel.» Beim FCL sei es eher schwierig, den Meistertitel zu holen, aber einmal den Cup zu gewinnen, wäre toll. «Das wäre auch für die ganze Region wichtig, schliesslich warten wir seit 1992 auf ­einen Titel.»

Lustenberger ist ein absoluter Teamplayer. Das merkt man auch seinen Aussagen an. Wenn Lustenberger gefragt wird, ob es für ihn jetzt als Captain sogar noch schöner wäre, den Cup zu gewinnen, sagt er: «Ob ich den Pokal als Erster oder als 13. in die Höhe stemme, ist mir egal. Hauptsache, wir holen mit der Mannschaft einen solchen Titel.»

«In Sion ist es immer besonders schwierig»

Dafür muss der FCL am nächsten Mittwoch (20.45) den FC Sion bezwingen. Vor diesem Spiel will Lustenberger den jüngeren Mitspielern seine Erfahrungen weitergeben. «In Sion zu spielen, ist immer schwierig und im Cup ganz besonders. Aber wir wissen, wie man in Sion einen Cup-Halbfinal gewinnt. Diese Erfahrung von 2012 können David Zibung und ich sicher weitergeben.» Und wenn es sein muss, ist Lustenberger auch wieder in der 95. Minute zur Stelle.

Publiziert in der Zentralschweiz am Sonntag am 2. April 2017.

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