Innenverteidiger Lucas Alves (vorne) trainierte am Freitag erstmals mit dem FC Luzern. (Bild: Martin Meienberger/Freshfocus)

Das erwartet den FCL im Süden

Der FC Luzern bereitet sich in der spanischen Region Marbella auf die Rückrunde vor. Auch abseits des Trainingsplatzes haben die Profis ein gefülltes Programm.

Zuerst mussten noch die Flügel des Flugzeugs vom Schnee befreit werden, dann konnte der Flieger gestern mit einer Verspätung von einer halben Stunde um 10.10 Uhr doch noch starten. Mit an Bord: 27 Profis des FC Luzern.

Statt Schnee erwartete die Fussballer in Estepona in der spanischen Region Marbella Sonnenschein und eine Temperatur von 16 Grad. Im FCL-Trainingslager mit dabei sind auch zwei Neue: Lucas Scholl (20) und Lucas Alves (24). Alves wurde von Le Mont verpflichtet. Bei Scholl ist noch offen, ob der Bayern-Spieler unter Vertrag genommen wird. Dagegen fehlten zwei prominente Namen: Jahmir Hyka, der vor einem Wechsel zu San Jose (USA) steht, und Sally Sarr, der beim FCL nicht mehr erwünscht ist.

Bis am 21. Januar weilt die Mannschaft in Estepona im Fünfsternhotel Elba Gran Hotel. Dort geht es aber nicht nur darum, die Zeit zu geniessen, sondern vor allem intensiv zu arbeiten. «Wir wollen unsere Jungs noch fitter machen», sagt Trainer Markus Babbel. Ein hartes Programm stehe an. Aber: «Den härtesten Brocken haben die Jungs schon hinter sich.» In der Schweiz startete der FCL am 2. Januar auf der Luzerner Allmend in die Vorbereitung.

«Spieler können sich auf den Fussball konzentrieren»

Beim ersten Training in Marbella ist nach der achtstündigen Anreise von einem harten Programm noch wenig zu sehen: Um 17 Uhr startet die 1. Mannschaft mit einem lockeren Auslaufen inklusive Kraftübungen. Kurz vor 18 Uhr ist auch schon Feierabend. Der Platz befindet sich ein bisschen versteckt vis-à-vis des Team-Hotels. Von weitem wirkt das Grün beinahe wie ein Kunstrasenplatz, so gleichmässig ist er. «Hier haben wir ideale Bedingungen, uns spielerisch weiterzuentwickeln», sagt Babbel. Doch viel wichtiger als die Plätze oder das Hotel sei im Trainingslager das Drumherum. «Hier können sich die Spieler auf den Fussball konzentrieren. Sie müssen sich nicht um Frau, Familie oder andere Verpflichtungen kümmern.» Das erlaube den Profis etwa, sich ideal zu regenerieren und sich vom mitgereisten ärztlichen Staff pflegen zu lassen.

Das Trainingslager könne aber nicht nur für den Sport genutzt werden. Auch der Teamgeist soll gestärkt werden. «An einem Ort wie hier kann man einen aussergewöhnlichen Spirit entwickeln, den man mit in die Rückrunde nehmen kann», so Babbel. «Das erhoffen wir uns natürlich.» Neben zwei Trainings pro Tag haben die Spieler ein gefülltes Programm: Es gibt Sessionen im Fitnessraum, Theorie, Medientraining, Sauna und Massagen. Und wie nutzen die Spieler die restliche Zeit? «Hoch im Kurs steht Schach», witzelt Babbel. «Nein, im Ernst: Die Jungen sind sowieso oft am Handy oder spielen mit der Playstation.» Zudem gäbe es bei den älteren Schweizern ein Jass-Grüppchen.

Die Portugiesen teilen sich das Zimmer

Alle Spieler sind in Zweierzimmern untergebracht – ausser Torhüter David Zibung, der ein Einzelzimmer hat. Die Aufteilung haben die Spieler selber gemacht. Zusammen im Zimmer sind etwa die Routiniers Markus Neumayr und Claudio Lustenberger, die Basler Simon Grether und Cedric Itten, die Portugiesen João Oliveira und Ricardo Costa sowie die Brüder Marco und Christian Schneuwly.

Ein weiterer Grund für ein Trainingslager sind für den Cheftrainer die Testspielgegner: «Wir möchten nicht immer nur gegen Wil, Winterthur oder Schaffhausen spielen, sondern auch mal gegen attraktivere Gegner», so Babbel. Vor einem Jahr spielte Luzern etwa gegen das ukrainische Topteam Dynamo Kiew. In diesem Lager treffen die Innerschweizer auf den Karlsruher SC (heute, 15 Uhr), auf Eintracht Braunschweig (Dienstag, 15 Uhr) und auf Dynamo Dresden (Freitag, 15 Uhr).

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 14. Januar 2017.

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