Sicherer FCL-Rückhalt: Torhüter Jonas Omlin.(Bild: Alexandra Wey)

Der sichere Rückhalt

Torhüter Jonas Omlin war beim 2:0-Sieg gegen Lugano erneut der beste Luzerner. Das Potenzial des Obwaldners sei riesig, schwärmt FCL-Trainer Gerardo Seoane.

Am Schluss hatte man den Sieg diesem Obwaldner zwischen den Pfosten beim FC Luzern zu verdanken. Der FCL bezwang am Samstagabend in der Swisspor-Arena den FC Lugano mit 2:0, der Kurs Richtung Europa stimmt. Mit mehreren spektakulären Paraden hielt Jonas Omlin seinen Kasten sauber und damit die wichtigen drei Punkte fest.

Von seinen Teamkollegen, allen voran von Pascal Schürpf, mit dem er jeweils das Zimmer im Hotel teilt, bekam er nach dem Spiel grosses Lob. «Er ist ein Riesengoalie, und das hat er heute wieder gezeigt», meinte der Topskorer, der auch gegen Lugano wieder traf. «Im Zimmer sage ich ihm jeweils: Du hältst hinten die Bälle, und ich schiesse sie vorne ins Tor. Es ist natürlich super, wenn das klappt.»

Starke Reaktion nach kapitalem Fehler gegen Sion

Schon in den vorherigen Spielen gegen Lausanne (1:0), Zürich (2:1) und Meister Young Boys (1:2) war Omlin einer der Besten beim FC Luzern gewesen. Das ist nicht selbstverständlich. Zuvor war ihm im Heimspiel gegen Sion (0:1) ein kapitaler Fehler unterlaufen: Omlin hatte sich gegen Sion-Stürmer Matheus Cunha verdribbelt und so das Gegentor verursacht. Doch Omlin zeigte eine starke Reaktion. «Solche Fehler können passieren, ich habe eine falsche Entscheidung getroffen. Die Kritik danach habe ich nicht persönlich genommen. Es liegt an der inzwischen grösseren Erfahrung, dass es mir gelungen ist, bereits während der Partie den Fehler abzuhaken. Abgesehen von dem Fehler habe ich gegen Sion eine gute Leistung gezeigt.»

Allgemein erstaunt es, wie schnell sich Jonas Omlin im Luzerner Tor zum sicheren Rückhalt entwickelt hat. Im März 2017 hatte er den langjährigen FCL-Goalie David Zibung auf die Bank verdrängt, eine Rückkehr Zibungs war nie ein Thema. Mit dem Fuss ist Omlin gut, seine Reflexe sind stark.

Schon in der schwachen Vorrunde war der Sachsler stets einer der Zuverlässigsten, in der Rückrunde zeigt der 24-Jährige weiter eine Aufwärtstendenz. «Es kommt alles mit der Erfahrung», sagt Omlin. «Ich fühle mich sicherer und strahle das auch aus.»

Der FCL-Publikumsliebling lobt sich nicht gerne selber, stattdessen rückt er lieber seine Mitspieler in den Mittelpunkt. Die ganze Mannschaft verteidige derzeit gut, sagt er. Und seine persönlich guten Leistungen seien Lohn des gesamten Goalieteams: «Unter Trainer Swen König trainieren wir sehr gut. Wir pushen uns gegenseitig zu guten Leistungen», so Omlin zum Konkurrenzkampf mit David Zibung und dem dritten Goalie, Simon Enzler.

«Wir wissen, woher wir kommen»

Omlins Trainer, Gerardo Seoane, zeigt sich über die guten Leistungen seines Goalies nicht überrascht. «Wir wissen, dass Jonas viel drauf hat. Er zeigt auch im Training, dass sein Potenzial riesig ist», so Seoane.

Nun liegt für den FC Luzern sogar die Europa League drin. Mit dem dritten Rang würde er sich direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren, wenn Meister Young Boys gegen den FC Zürich den Cupfinal gewinnt. Über die Europa League will Omlin aber noch nicht sprechen. «Wir wissen, woher wir kommen. Im Winter waren wir noch Neunter und mitten im Abstiegskampf», so Omlin. «Wir sind damit gut gefahren, immer nur von Spiel zu Spiel zu schauen. Das ändern wir auch jetzt nicht.»

Und das nächste Spiel ist in diesem Fall wohl auch tatsächlich das wichtigste. Am Mittwoch (20 Uhr) spielt der FCL beim direkten Konkurrenten St. Gallen um den dritten Rang.

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 7. Mai 2018.

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