Rodriguez soll weiter für den FCL jubeln. (Bild: Martin Meienberger)

FCL will Rodríguez halten

Der FC Luzern möchte Francisco Rodriguez (21) definitiv von Wolfsburg übernehmen. In den nächsten Tagen soll es Gespräche geben. Finanziell ist die Verpflichtung eine Herausforderung.

Das Tor von Francisco Rodriguez entschädigte am Samstag für vieles: In der 55. Minute schoss er den Ball zum 1:1-Unentschieden gegen Thun in den Winkel. Nach dem Treffer in der Vorwoche gegen die Young Boys war es für ihn das zweite Tor in Folge. So viele Treffer erzielte er in der ganzen Vorrunde. «Er kommt immer näher an das Niveau heran, das wir ihm zutrauen», sagt FCL-Sportkoordinator Remo Gaugler. «Defensiv muss er sich noch verbessern, aber er bereitet uns bereits viel Freude.» Der kleinere Bruder von Nationalspieler Ricardo (24) und Zürich-Akteur Roberto (26) besticht vor allem durch seine Technik und einen guten Schuss.

Deshalb will der FC Luzern die Leihgabe des VfL Wolfsburg fix verpflichten, wie Gaugler bestätigt. Der Leihvertrag läuft noch bis Ende Juni. Im Sommer 2015 wechselte Rodriguez für geschätzte 1,2 Millionen Euro zum Bundesligisten VfL Wolfsburg, wo er auf seinen Bruder Ricardo traf. Dort konnte er sich aber nicht durchsetzen, er wurde zuerst an Arminia Bielefeld und dann für ein Jahr an den FCL ausgeliehen.

Finanziell ist die Verpflichtung von Francisco Rodriguez jedoch schwierig zu realisieren. Bei Wolfsburg erhält er deutlich mehr Geld, als der FCL bezahlen kann. Hinzu kommt, dass der Vertrag beim VfL bis Sommer 2018 läuft und somit eine Ablösesumme fällig würde. Ist eine Übernahme von Rodriguez überhaupt realistisch? Gaugler: «Wir versuchen, einen solchen Transfer finanziell stemmen zu können. Wo ein Wille ist, ist häufig auch ein Weg.» In den nächsten Tagen möchte der FCL die Gespräche mit Rodriguez und seinem Berater aufnehmen. Als Erstes wird er aber bei Wolfsburg vorstellig. «Es geht auch darum, wie Wolfsburg die Zukunft von Rodriguez sieht», so Gaugler.

Möchte Rodriguez überhaupt bleiben?

Ob der ehemalige Junior des FC Zürich überhaupt in Luzern bleiben möchte, ist offen. Momentan beantwortet er keine Interviewanfragen. Er will sich ganz auf den Fussball konzentrieren, heisst es beim FC Luzern. Fakt ist: Rodriguez machte nie ein Geheimnis daraus, dass er seine Zukunft in der Bundesliga sieht. Wenn das Wolfsburg ähnlich sieht, dürfte es für den FCL schwierig sein, Rodriguez in Luzern halten zu können.

 

 

Jérôme Thiesson sucht sich neuen Verein

FCL-Rechtsverteidiger Jérôme Thiesson (29, Bild) soll vor einem Transfer in die amerikanische Major League Soccer stehen (siehe Ausgabe von gestern). Sportkoordinator Remo Gaugler dementiert aber Gerüchte, wonach bereits ein Transfer zu Toronto fix sein soll. Dagegen bestätigt er: «Der Grund, warum Thiesson gegen Thun nicht im Aufgebot stand, waren Transferverhandlungen.»

Thiesson ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Sein Ziel sei es, den FC Luzern noch diesen Winter zu verlassen. Da das Transferfenster in den europäischen Ligen bereits geschlossen ist, kommen nur noch Klubs aus der Schweiz und Amerika in Frage. Mit amerikanischen Vereinen laufen nun Verhandlungen, so Gaugler.

Fakt ist: Der FC Luzern würde Thiesson für einen Wechsel Richtung Amerika keine Steine in den Weg legen. Für die kommende Saison plant der FCL durch die voraussichtliche Verpflichtung des Ettiswiler Rechtsverteidigers Christian Schwegler (32, RB Salzburg) ohnehin nicht mehr mit Thiesson.

Jérôme Thiesson wechselte 2011 von der AC Bellinzona zu Luzern. Für die Innerschweizer bestritt er insgesamt 169 Spiele, erzielte dabei drei Tore und gab 14 Torvorlagen.

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 20. Februar 2017. 

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