Yannick Schmid (rechts) erzielt sein erstes Super-League-Tor. (Bild: Martin Meienberger/ Freshfocus)

Im zweiten Anlauf klappt es mit der Premiere

Der FC Luzern gewinnt in St. Gallen verdient mit 2:0. Yannick Schmid erzielt sein erstes Super-League-Tor – obwohl ihm davor noch ein Tor aberkannt wird.

Eigentlich hatte er sein erstes Super-League-Tor ja bereits in der neunten Spielminute des Spiels in St. Gallen erzielt, doch da hatte es wegen Abseits noch nicht gezählt. 32 Minuten später war der Moment für Yannick Schmid dann aber endlich gekommen. Und wieder war der Aktion ein toller Freistoss von Francisco Rodriguez vorausgegangen, das junge Luzerner Eigengewächs köpfelte den Ball in die Maschen. Es war Schmids allererster Treffer in einem Ernstkampf für die FCL-Profis.

Ein Tor, das für den FCL den Weg zu einem verdienten Sieg in St. Gallen bahnen sollte. Zum einen war das auf ein erschreckend schwaches Heimteam zurückzuführen, zum anderen zeigte ein dominanter FCL grosse Spiellaune, drängte das Heimteam lange Zeit in die eigene Platzhälfte zurück. St. Gallen kam erst in der Nachspielzeit, beim Lattentreffer von Albian Ajeti, gefährlich vor das Tor von Jonas Omlin. Omlin wurde eine ganze Halbzeit lang gar nicht geprüft, musste sich bis zur 51. Minute «gedulden», ehe ihn Barnetta mit einem «Schüss­chen» das erste Mal überhaupt prüfte.

Im Mittelpunkt stand ein anderer: Yannick Schmid. Dabei war es überraschend, dass er überhaupt in der Startformation stand und Stefan Knezevic vorgezogen wurde. Noch am Samstag war Schmid nicht einmal im Kader der Profis gestanden und hatte mit der U21 gespielt. Das entsprach einer Strategie: «Ich wusste schon am Wochenende, dass ich Schmid bringen möchte», sagte Babbel. «Deshalb wollte ich, dass er in der U21 Spielpraxis sammeln darf. Ich wusste, dass er gut spielen würde, Hut ab vor seiner Leistung.»

Rodriguez macht mit dem 2:0 alles klar

Schmid selber sagte nach dem Spiel, dass er ein gefährlicher Kopfballspieler sei, habe das auch in Testspielen unter Beweis stellen können. «Dass es nun auch in einem Ernstkampf klappt, ist natürlich schöner.» Bevor er über seine eigene Leistung sprach, meinte er aber bescheiden: «Ich möchte der Mannschaft danken. Sie hat es mir das ganze Spiel sehr einfach gemacht. Und auch beim Tor musste ich nach dem perfekten Freistoss von Rodriguez nur noch den Kopf hinhalten.» Rodriguez war schliesslich noch für das zweite FCL-Tor besorgt. Damit krönte er seine gute Leistung und die einer starken Mannschaft.

 

Die Bilanz

Jonas Omlin: 4
Ist bei den Gegentoren machtlos, wird im Stich gelassen. Zwei riskante Ausflüge werden nicht bestraft.

Christian Schwegler: 4
Kämpferisch wie gewohnt stark, jedoch mit zu vielen Fehlpässen. Doch: gute Flanke vor dem 2:2.

Stefan Knezevic: 4
Spielt die einfachen und sicheren Pässe. Er ist bei den Toren in der Nähe, kann aber nicht eingreifen.

Marvin Schulz: 3,5
In den Zweikämpfen überzeugt er oft, nicht aber vor der Riesenchance für Lavanchy zum möglichen 0:3.

Claudio Lustenberger: 3,5
Der FCL-Captain ist zwar bemüht, ihm gelingt nach vorne aber wenig. Er vergibt eine Topchance (64.).

Christian Schneuwly: 3,5
Seine Zuspiele und Abschlüsse sind zu ungenau. Bekommt möglichen Penalty nicht.

Hekuran Kryeziu: 3,5
Im Zentrum läuft alles über ihn, er ist aber ungewohnt ideenlos. Zudem verschuldet er das 0:2.

Olivier Custodio: 3,5
Seine Freistösse und Schüsse sind ungefährlich. Die Abstimmung mit Kryeziu passt noch nicht immer.

Daniel Follonier: 4
Bringt Tempo ins Spiel, er ist einer der wenigen, die auch mal einen Direktpass probieren.

Cedric Itten: 3
Ihm gelingt wenig, kann sich nie durchsetzen. Er holt Gelb und wird noch vor der Pause ausgewechselt.

Tomi Juric: 3,5
Seine Überzeugung der letzten Spiele fehlt. Er gibt den Assist zum 2:2, holt danach aber Rot.

Shkelqim Demhasaj: 4,5
Kommt kurz vor der Pause ins Spiel und bringt Schwung. Sein Einsatz wird mit dem 2:2 belohnt.

Il-Gwan Jong: 5
Der Nordkoreaner kommt ins Spiel und hält einfach mal drauf: Er trifft zum 1:2 und bringt Leben ins Spiel.

Francisco Rodriguez: 4
Wird eingewechselt, bringt nochmals Schwung und schlägt mehrere gute Flankenbälle ins Zentrum.

Bewertung und Artikel: Raphael Gutzwiller.

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 10. August 2017.

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