Das Spiel zwischen dem SCK und dem FCZ U21 ist bereits nach 25 Minuten entschieden. Dennoch glaubt Kriens-Trainer Jurendic, dass seine Mannschaft noch viel besser spielen kann.
Nein, an einen Aufstieg in die Challenge League denke man beim SC Kriens nicht, versicherte Trainer Marinko Jurendic nach Spielschluss. Dabei hatte sein Team gerade gegen die U 21 des FC Zürich mit 6:1 gewonnen und damit den Leaderthron in der Promotion League verteidigt.
Der SCK dominierte das Spiel von Beginn weg, drängte die Zürcher tief in die eigene Platzhälfte. Die harmlosen Gäste kamen in der ganzen ersten Halbzeit zu keinem einzigen Abschluss. Torhüter Osigwe musste nur einmal eingreifen, als er einen harmlosen Flankenball aus der Luft pflücken musste. Umso mehr passierte derweil auf der anderen Seite: Die Krienser zeigten sich variantenreich, mit viel Spielwitz und grossem Selbstvertrauen. War es beim 1:0 nach nur drei Minuten ein Steilpass in die Tiefe, den Sulejmani erlaufen und souverän zur Führung einschieben konnte, war es wenig später ein Angriff über die linke Seite. Torschütze war wiederum Sulejmani, der den Ball diesmal mit der Hacke ins Tor beförderte – ein Traumtor, das die 465 Zuschauer in strömendem Regen erwärmte.
Neben Sulejmani besonders auffällig im SCK-Angriff: Nico Siegrist, der auf dem rechten Flügel seine Position gefunden zu haben scheint. Praktisch jede gefährliche Aktion in der ersten halben Stunde lief über die Seite des ehemaligen Profis des FC Luzern. Siegrist war es denn auch, der eine schöne Kombination zum 3:0 abschloss. Wenig später erkämpfte er sich den Ball im gegnerischen Strafraum, legte für Hasanaj auf, der den Ball zum 4:0 in den Winkel drosch. Es war die frühe Entscheidung in einer einseitigen Partie. Die Pausenführung hätte gar noch höher ausfallen können: Nach einem Dribbling traf Siegrist den Pfosten, wenig später knallte ein Geschoss von Weber an die Querlatte.
FCZ bäumt sich nur kurz auf
Auch ein 10-minütiges Aufbäumen nach der Pause der Gäste aus Zürich änderte wenig an der Physiognomie des Spieles. Und auch das 1:4 durch den eingewechselten Rüegg nicht. «Vielleicht sind wir uns nach der Pause unserer Sache ein bisschen zu sicher gewesen», mutmasst Jurendic nach Spielende. «Der FCZ hat aber in diesen Minuten wirklich gut gespielt.» Und die grosse Stärke des SCK an diesem Abend war es, auch auf den Zürcher Treffer reagieren zu können: Der zweite Treffer von Siegrist zum 5:1 bedeutete die endgültige Entscheidung.
Die Leistung des SC Kriens beeindruckte. Nicht nur kämpferisch, vor allem auch spielerisch war er um Längen besser als der FCZ-Nachwuchs, der in jeglicher Hinsicht enttäuschte. Dabei war die Unterlage nicht leicht: Beim zweitletzten Spiel im Kleinfeld befand sich der Rasen in einem miserablen Zustand. «Die Zürcher waren schon demotiviert, als sie den Rasen sahen. Wir haben uns aber an ihn gewöhnt und wissen, wie es ist, hier zu spielen», weiss Nico Siegrist.
Sinnbildlich für die kämpferisch überzeugende Leistung der Gastgeber war eine Szene beim Stand von 4:0. Bei einem Krienser Einwurf wies Siegrist einen Balljungen an, den Ball schneller herzugeben. Immer weiter, so lautet die Devise des SCK. «Die Mentalität der Jungs ist grossartig: Sie bleiben immer hungrig», lobt Trainer Jurendic. Auch in der zweiten Halbzeit steckte das Heimteam nicht auf und hätte noch höher gewinnen können. So hatte etwa Weber (62.) die Zürcher Abwehr ausgetanzt, sein Schuss verfehlte aber das Tor.
Also alles super beim SCK? Nein, findet der Trainer. «Wir müssen weiter hart arbeiten, sind noch nicht an unserer Leistungsgrenze angelangt. Es ist noch mehr möglich», so Jurendic.
Für den SC Kriens folgt heute Abend ein nächstes Highlight: Es steht die Auslosung für die Cup-Viertelfinals auf dem Programm. Im Umfeld der Krienser hoffen wohl einige auf ein Duell mit dem grossen Bruder FC Luzern.
Promotion League, Kriens – FC Zürich U 21 6:1 (4:0)
Kleinfeld. – 465 Zuschauer. – SR Schenk. – Tore: 3. Sulejmani 1:0. 11. Sulejmani 2:0. 18. Siegrist 3:0. 26. Hasanaj 4:0. 50. Rüegg 4:1. 66. Siegrist 5:1. 79. Fäh 6:1. – Kriens: Osigwe; Röthlisberger, Hasanaj, Fäh, Fanger; Bürgisser, Bem (66. Stojanov); Siegrist (79. Gonçalves), Weber, Fernandes; Sulejmani (54. Thali). – Zürich U 21: Baumann; Kleiber (46. Rüegg), Sadiku, Xhemajli, Antoniazzi; Cirelli, Domgjoni, Saljia, Ribeiro (79. Jovanovic); Rexhepi; Kurtovic (85. Kouame). – Bemerkungen: Kriens ohne Fischer (verletzt). 30. Pfostenschuss Siegrist. 39. Lattenschuss Weber.
Die Tabelle der Promotion League gibt es hier.
Publiziert in der Zentralschweiz am Sonntag am 6. November 2016.