Bestürztes Gesicht bei Hekuran Kryeziu, Yannick Schmid (links) findet’s zum Davonlaufen. (Bild: Martin Meienberger)

Kryeziu: «Es muss alles besser werden»

In der Europa-League-Qualifikation offenbarte der FCL in Osijek viele Defizite. Für’s Rückspiel hoffen die Spieler auf Fortschritte in der nächsten Trainingswoche und auf Verstärkungen. In der nächsten Runde würde nämlich ein grosser Name warten.

Der FC Luzern war chancenlos und der verdiente 0:2-Verlierer am Donnerstag in Osijek. Im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde zur Europa League präsentierte sich das junge Team des FCL zwar durchaus bemüht, offenbarte aber grosse Defizite. «Unsere Erwartungen an uns selber waren viel höher. Diesen wurden wir nicht gerecht», bilanzierte Torhüter Jonas Omlin gestern kurz vor dem Abflug von Osijek in Richtung Zürich.

Während der Luzerner Goalie Omlin während des Spiels mehrfach im Mittelpunkt stand, gab es für Osijek-Torhüter Marko Malenica so wenig zu tun, dass eine kroatische Lokalzeitung darauf verzichtete, dem Keeper eine Note zu geben. Die Torschussbilanz des Spiels: 8:0 für Osijek.

Nach vorne zeigte sich der FCL von seiner uninspirierten Seite. Die Stürmer Francisco Rodriguez und Cedric Itten wirkten isoliert. Wenn, dann gab es lange Bälle in die Spitze. Die Luftduelle waren aber eine deutliche Angelegenheit zu Gunsten der Kroaten. «Wir haben mit viel zu vielen weiten Bällen operiert», sagt Itten. «Dabei wäre es gegen so grosse Verteidiger sicher besser gewesen, wenn wir den Ball hätten laufen lassen können.»

Schulz und Juric sind in Luzern mit dabei

Trotz der deutlichen Angelegenheit im Hinspiel geben die FCL-Spieler die Hoffnung auf das Weiterkommen in der Europa-League-Quali noch nicht auf. «Wir sind noch nicht ausgeschieden. Auch wir können zu Hause zwei Tore schiessen», sagt Itten. Mittelfeldspieler Hekuran Kryeziu ergänzt: «Wir wissen, dass wir zu Hause besser sind.»

Im Spiel am nächsten Donnerstag in Luzern dürften einige Spieler in das FCL-Team rücken, die in Kroatien noch gefehlt hatten. So wird Stürmer Tomi Juric, der nach seinem Confed-Cup-Auftritt länger in den Ferien weilte, dabei sein. «Natürlich kann er uns nochmals einiges bringen», sagt Omlin. «Er bringt auch internationale Erfahrung mit, die für uns sicher hilfreich sein kann.»

Erstmals zum Einsatz kommen wird wohl auch Neuzugang Marvin Schulz von Gladbach. Seine Spielberechtigung sollte bis zum nächsten Donnerstag eingetroffen sein. Möglich sind auch Einsätze der momentan noch angeschlagenen Shkelqim Demhasaj und Il-Gwan Jong.

Trainingsrückstand und fehlende Cleverness

Doch nur einige neue Spieler aufzustellen, reicht für den FCL bestimmt noch nicht zum Weiterkommen. «Bei uns muss alles besser werden», sagt Hekuran Kryeziu. «Taktisch, spielerisch und physisch haben wir noch viel Luft nach oben.» Er selber ist als kosovarischer Nationalspieler erst verspätet zum Team gestossen. Aber auch alle anderen FCL-Spieler trainieren erst seit 21/2 Wochen. «Im Spiel hat man das sicher bemerkt, weil wir noch nicht so gut eingespielt waren», sagte Kryeziu. Auch Itten findet: «Man hat gesehen, dass wir noch nicht eingespielt sind. In einer Woche kann man aber einiges arbeiten.» Und Torhüter Omlin sagte: «Wir müssen uns im Rückspiel cleverer verhalten, um ge­gen Osijek eine Chance zu haben.»

Für den FC Luzern wäre es übrigens äusserst attraktiv, würde er den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel noch aufholen. Gestern Mittag stand die Auslosung auf dem Programm. Der Sieger des Duells Osijek gegen Luzern trifft in der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League auf den holländischen Traditionsverein PSV Eindhoven.

Damit es zu diesem Highlight für den FC Luzern kommen kann, muss sich die Mannschaft im Vergleich zum Hinspiel deutlich steigern.

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 15. Juli 2017.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.