Im Kampf um den Gruppensieg könnte für die Schweizer Nationalmannschaft die Tordifferenz entscheidend sein. Damit dürfe man sich aber nicht befassen, warnt Captain Stephan Lichsteiner vor dem Duell mit den Färöer-Inseln.
Gegen die Färöer-Inseln ist die Schweiz heute klarer Favorit. Diese Ausgangslage ist für die Nationalmannschaft nichts Neues. So befand sie sich bereits beim letzten Qualifikationsspiel in der Favoritenrolle. Damals gewann sie in Andorra beim 2:1 jedoch nur mit Müh und Not. Dieses Spiel habe auch im Hinblick auf die Partie gegen die Färinger gezeigt, dass man keinen Gegner unterschätzen dürfe, warnt der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic. «Technisch und taktisch sind wir besser als die Färöer. Es hängt gegen einen solchen Gegner vor allem vom Kopf ab. Wir müssen mental bereit sein und auf dem Platz 120 Prozent geben, damit wir gegen diesen Gegner gewinnen können.» Dem pflichtet auch der Mittelfeldspieler Valon Behrami zu: «Wenn man nur 50 Prozent gibt, gewinnt man heute keine Spiele mehr.»
Auch der Schweizer Captain Stephan Lichtsteiner ist überzeugt, dass die Mannschaft das Spiel nicht auf die leichte Schulter nimmt. «Wir wissen um die Wichtigkeit des Spiels und werden bereit sein.» Zwar habe man eine gute Ausgangslage geschaffen, aber: «Erreicht haben wir noch überhaupt nichts», so Lichtsteiner. «Das haben wir erst, wenn wir uns für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben.»
Trainer Petkovic hatte sich nach dem knappen Sieg in Andorra selbstkritisch gegeben. «Ich bin dafür verantwortlich. Vielleicht habe ich Fehler gemacht in der Vorbereitung», sagte Petkovic damals. Nun hoffe er, dass er nach dem Spiel vor die Medien treten könne und sagen kann, dass er in der Vorbereitung alles richtig gemacht habe. Das kann er nur mit einem hohen Sieg.
Das Resultat ist auch in der Höhe entscheidend, da im Duell mit Portugal um den möglichen Gruppensieg und die direkte WM-Qualifikation das Torverhältnis entscheidend sein könnte. In Andorra hat die Schweiz einen höherer Sieg vergeben. Mit solchen Gedankenspielereien beschäftige man sich aber dennoch nicht, versichert Lichtsteiner. Dies, obwohl die Färinger gegen Portugal zuletzt mit 0:6 verloren haben. «Wir können nicht auf den Platz gehen und darüber nachdenken, wie hoch wir gewinnen. Wir müssen uns den Sieg gegen diesen Gegner hart erkämpfen», so Lichtsteiner. Zudem ist er überzeugt: «Wir werden schlussendlich nicht auf das Torverhältnis angewiesen sein.»
Viele Spieler mit wenig Spielpraxis
Zumal das Toreschiessen ohne die verletzten Kreativspieler Breel Embolo und Xherdan Shaqiri schwieriger werden dürfte. Das werde jedoch kein Problem darstellen, ist Vize-Captain Behrami überzeugt. «Im Kollektiv können wir diese Spieler ersetzen.»
Und auch bei den Spielern, die eingerückt sind, gibt es Sorgen. So sind mehrere wichtige Spieler, wie Innenverteidiger Fabian Schär oder Captain Stephan Lichtsteiner, zuletzt in ihren Klubs nur zweite Wahl gewesen. Lichtsteiner sagt: «Wir haben in der Trainingswoche gesehen, dass die Form der Mannschaft stimmt. Auch die Spieler, die in ihren Klubs nicht immer erste Wahl waren, haben gut trainiert. Es war nicht so, dass diese Spieler ganz ohne Selbstvertrauen in die Nationalmannschaft eingerückt sind.»
Für den Adligenswiler Lichtsteiner, der beim FC Luzern noch als Junior gespielt hatte, ist das Länderspiel in der Swissporarena auch eine Rückkehr in seine Heimat. Es sei für ihn stets «speziell und schön» in Luzern zu spielen, sagt er. «Zwar war ich nie in der 1. Mannschaft und kenne daher das Umfeld hier nicht mehr, aber ich freue mich jedes Mal darauf, in Luzern spielen zu dürfen.»
Mögliche Aufstellungen:
Schweiz: Sommer; Lichtsteiner, Schär, Djourou, Rodriguez; Behrami, Xhaka; Mehmedi, Dzemaili, Stocker; Seferovic. – Trainer: Vladimir Petkovic. Abwesend: Shaqiri, Embolo und Bürki (alle verletzt) sowie Tarashaj (krank).
Färöer: Nielsen; Hansen, Nattestad, Gregersen, Davidsen; Vatnhamar, Benjaminsen, Hansson, Joensen; Olsen; Edmundsson. Trainer: Lars Olsen.