Die Olympiasieger Simon Schürch, Simon Niepmann und Lucas Tramèr legen ein Zwischenjahr ein. Mario Gyr rudert ebenfalls nicht im Weltcup, könnte aber an der Weltmeisterschaft dabei sein.
2016 war sein Jahr: Der Leichtgewichtsvierer mit den Luzernern Mario Gyr und Simon Schürch holte Olympiagold in Rio. Zumindest sportlich wird das Jahr 2017 dagegen für die Ruderer weniger in Erinnerung bleiben. Schürch, Lucas Tramèr und Simon Niepmann legen ein Zwischenjahr ein. Nur Gyr schliesst einen internationalen Start nicht aus.
Den Entscheid machte das erfolgreiche Quartett nur zu einem kleinen Teil davon abhängig, dass seine Disziplin 2020 nicht mehr zum olympischen Programm gehört. Der Leichtgewichtsvierer wurde zu Gunsten einer zusätzlichen Frauen-Disziplin gestrichen. Der Schweizerische Ruderverband entschied daraufhin, keine Leichtgewichtsvierer mehr an den Start zu schicken.
Berufliche Gründe geben den Ausschlag
Doch entscheidender sind persönliche und berufliche Gründe. Bereits im Herbst hatte sich Lucas Tramèr für eine Pause entschieden, er widmet sich seinem Medizinstudium. Auch für die anderen drei Ruderer steht nun das Studium im Mittelpunkt. Simon Schürch aus Schenkon sagt: «Das Feuer brennt einfach nicht stark genug.» Er habe seinen Fokus voll auf sein Volkswirtschafts-Studium gelegt. «Damit blieb das Trainieren auf der Strecke. Und wenn man nicht Vollgas trainiert, kann man nicht international antreten.» Nach dem Gold-Triumph sei sportlich auch eine Leere da gewesen. Immerhin: Schürch plant, mit seinem Bruder Joel an den Schweizer Meisterschaften anzutreten. Ob er aber je wieder international an den Start gehen wird, kann er noch nicht sagen. «Das ist komplett offen.» Klar ist, dass die vier Ruderer die Disziplin wechseln müssten. «Entweder bleibt man beim Leichtgewicht und fährt im Zweier, oder man wechselt auf das Schwergewicht», so Schürch. Für ihn käme Letzteres eher in Frage. In diesem Jahr wird sich Schürch voll auf sein Studium konzentrieren, bei dem er bis zum Herbst den Bachelor abschliessen möchte.
Bei Gyr hängt vieles von einer Prüfung ab
Weniger klar, was die diesjährige Saison anbelangt, ist es beim Luzerner Mario Gyr. Er konzentriert sich im Moment vollständig auf seine Anwaltsprüfung, die vor der Tür steht. Es ist aber denkbar, dass er in diesem Jahr doch noch international rudert: «Beim Weltcup werde ich sicher nicht am Start sein, jedoch ist je nach Ausgang der Anwaltsprüfung die Weltmeisterschaft nicht ausgeschlossen», sagt Gyr, der einen Wechsel vom Leicht- zum Schwergewicht vollziehen würde. Die Weltmeisterschaft findet in diesem Jahr eher spät, vom 24. September bis 1. Oktober, in Florida statt. «Ich könnte mir vorstellen, dort in einem jungen Team zu starten», so Mario Gyr.
Am 5. Mai beginnt die Weltcup-Ruder-Saison in Belgrad. Die Olympia-Fünfte Jeannine Gmelin führt das Schweizer Nationalteam mit dem neuen Cheftrainer Robin Dowell an.