Der Anfang vom Ende: Remo Arnold muss verletzt ausgewechselt werden. (Bild: Martin Meienberger)

Verdiente FCL-Niederlage in Kroatien

Der FC Luzern verliert in der Europa-League-Qualifikation gegen NK Osijek mit 0:2. Im Rückspiel muss einiges besser werden, will Luzern noch eine Chance haben.

Schon zu Beginn hatte es nicht gut ausgesehen für die junge Truppe des FC Luzern. Innenverteidiger Remo Arnold blieb nach 18 Minuten im Rasen von Osijek hängen und verdrehte sich das Knie. Der U21-Nationalspieler zog sich dabei eine Aussenbandverletzung zu und musste durch Yannick Schmid ersetzt werden. Die Verletzung von Arnold sollte sinnbildlich für den gestrigen Auftritt des FC Luzern stehen.

In der 2. Qualifikationsrunde zur Europa League war gestern der kroatische Vertreter NK Osijek der klar verdiente Sieger. Am Schluss jubelten die heissblütigen und lauten Heimfans über zwei Tore, es hätten durchaus mehr sein können. Mal um Mal tauchten die Kroaten vor dem Tor des Luzerner Torhüters Jonas Omlin auf. Zum Glück für Luzern bestand der Obwaldner seine europäische Feuertaufe – zumindest für längere Zeit. Mehrmals waren Omlins Paraden gefordert, um Schlimmeres zu verhindern. Aber passend zum gestrigen Abend war, dass ausgerechnet nach einem klaren Torhüterfehler Omlins das 0:2 aus Luzerner Sicht fiel. Grezda erwischte Omlin in der 79. Spielminute im nahen Eck. Das wenige Gute wurde also doch auch noch schlecht.

Genauso heissblütig wie die Fans auf den Tribünen waren auch die Kroaten auf dem Platz. Zu Beginn schien der FCL diese Kämpfe anzunehmen, zeigte sich von seiner leidenschaftlichen und kämpferischen Seite. Etwas, was auch Trainer Markus Babbel nach Spielschluss zu honorieren wusste. «Ich muss meine Mannschaft für ihren kämpferischen Auftritt loben», sagte er nach Spielschluss.

Beim FCL schwanden die Kräfte

Doch je länger die Partie dauerte, desto weniger Zweikämpfe konnten die Luzerner gewinnen. Das führte dazu, dass die Überlegenheit der Kroaten immer grösser wurde – und sie fast im Minutentakt Topchancen hatten. FCL-Trainer Markus Babbel sagte dazu: «Osijek hätte noch mehr Tore erzielen können. Aber die Art und Weise, wie die Tore fielen, hätte so nicht passieren dürfen», so Markus Babbel.

Das 0:1 war einem weiten Einwurf entsprungen. Der auffälligste Osijek-Spieler, Petar Bockaj, zeigte dabei, dass er nicht nur geschickt seine Füsse einzusetzen weiss. Sein langer Einwurf wurde zur Flanke für Muzafer Ejupi, der den Ball einköpfte. «Wir wussten ungefähr, was auf uns zukommen würde», sagte Babbel. «Der weite Einwurf war aber das Einzige, was wir beim Beobachten nicht gesehen haben. Wir wurden auf dem falschen Fuss erwischt, was so nicht passieren dürfte.»

Dass der FCL noch nicht lange trainieren konnte, war im Spiel immer deutlicher sichtbar. «Am Schluss hat man gesehen, dass die Mannschaft der Kroaten schon länger in der Vorbereitung ist», so Babbel. «Wir hoffen, dass wir beim Rückspiel schon ein bisschen weiter sind.»

Nur ein wirklich starker Auftritt am nächsten Donnerstag in der heimischen Swisspor-Arena verhindert, dass der FCL erneut in seiner ersten Qualifikationsrunde zur Europa-League ausscheidet. In den letzten Jahren war der FCL jeweils in seiner ersten Runde ausgeschieden. Die Gegner hiessen Utrecht (2010), Genk (2012), St. Johnstone (2014) und Sassuolo (2016). Immer war für den FCL die erste Station sogleich Endstation. Damit es in diesem Jahr anders wird, muss sich bei den Luzernern im Rückspiel so einiges ändern.

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 14. Juli 2017.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.