Viele leere Plätze: Nur 2680 Fans sahen das Spiel zwischen Lugano und Bukarest in der Arena. (Bild: Manuela Jans-Koch, Luzerner Zeitung)

Wenig zu jubeln für Lugano beim «Heimspiel»

Endlich Europa League in der Swisspor-Arena. Doch statt Luzern ist Lugano das Heimteam. Die Tessiner spielen vor einer tristen Kulisse und verlieren 1:2 gegen FCS Bukarest.

Lediglich einmal zeigten die Lugano-Fans, wie heissblütig sie sein können. Zwar hatten wenige Anhänger die 165 Kilometer lange Reise vom richtigen Heimstadion Cornaredo in die Swisspor-Arena in Luzern angetreten. Aber als Lugano-Flügelspieler Mattia Bottani einen schönen Angriff in der 14. Minute zum 1:0 abschloss, war der Jubel umso grösser. Es war einer der seltenen Momente, der erahnen liess, dass es sich beim Duell zwischen Lugano gegen Bukarest um eines der wichtigsten Spiele überhaupt auf der Luzerner Allmend handelte. Erstmals wurde in Luzern ein Gruppenspiel in der Europa League abgehalten, die 2009 aus dem Uefa Cup hervorgegangen war.

Würde der heimische FC Luzern in die Europa League einziehen, die Arena wäre wohl restlos ausverkauft. Nicht so am Donnerstag beim ersten «Heimspiel» von Lugano. Nur 2680 Zuschauer kamen ins Stadion. Die Sektoren hinter den Toren wurden nicht einmal geöffnet. Dabei war mit FCS Bukarest ein namhafter Gegner vor Ort. Der rumänische Vizemeister, der früher Steaua Bukarest hiess, hatte 1986 den Europapokal der Landesmeister gewonnen.

Rumänen drehen Spiel innert sechs Minuten

Auf dem Platz war Lugano aber umso motivierter. Die Tessiner kämpften und rackerten. Und sie spielten in der ersten Halbzeit teilweise ansehnlichen Fussball. Von Beginn weg kamen sie zu den besseren Möglichkeiten. Neben Bottanis Treffer wäre noch mehr möglich gewesen: Davide Mariani traf nur den Pfosten.

Doch dass mit dem Gegner ein Team mit Qualität auf dem Platz stand, zeigten die Rumänen zwischen der 58. und 64. Spielminute, als sie mit einem Doppelschlag den Rückstand in einen Sieg drehten. Constantin Budescu und Júnior Morais hiessen die Torschützen. In der Folge hatten die Gäste das Spiel im Griff und brachten den Sieg ins Trockene.

Lugano-Mittelfeldspieler Davide Mariani sagte nach dem Spiel, dass eine sehr gute erste Halbzeit seiner Mannschaft gesehen hätte. «Eigentlich müssten wir 2:0 oder 3:0 in Führung gehen.» Zum Zuschaueraufmarsch in Luzern meinte er: «Man soll nicht von den Leuten sprechen, die nicht da waren, sondern vielmehr von den Fans, die uns hier unterstützt haben. Für unsere Liebsten und für unsere treuen Fans spielen wir Fussball – und die waren hier.» Wie ein Heimspiel habe es sich in der Swisspor-Arena dennoch nicht angefühlt. «Natürlich sind wir hier nicht zu Hause. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass wir das Spiel nicht gewinnen.»

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 29. September 2017.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.