Francisco Rodriguez zieht ab, der Ball fliegt rechts weg zum 1:1 ins Thun-Tor (Bild: Urs Flüeler/Keystone).

Dank Traumtor immerhin einen Punkt gewonnen

Das Beste für den FC Luzern ist das Resultat. Gegen Thun gelingt dem FCL fast nichts, und trotzdem gibts ein 1:1.

So gut die Leistung in der Vorwoche gegen die Young Boys war, so schwach war das Auftreten des FC Luzern am Samstagabend gegen Thun. In der ersten Halbzeit blieben die Luzerner ganz ohne Torchance, erst nach der Pause kam Blau-Weiss langsam ins Spiel. Markus Babbel zeigte sich nach Spielschluss dementsprechend sauer: «Das Beste ist noch das Resultat. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war sehr enttäuschend.»

Hat Luzern den Gegner unterschätzt? Markus Babbel: «Ich weiss auch nicht, warum das immer wieder passiert. Nach guten Leistungen kommen meist schwache. Das müssen wir noch lernen.» Bereits in der Vergangenheit habe er mehrfach mit diesem Mentalitätsproblem zu kämpfen gehabt. «Normalerweise haben wir die Spiele dann verloren. Nun reichte es immerhin noch zu einem Punkt», so Babbel. Er habe die Mannschaft vor einer zu laschen Einstellung gewarnt. «Was man der Mannschaft aber nicht vorwerfen kann, ist, dass sie gewollt hat. Die Jungs haben gekämpft, aber im Kopf hat es nicht gestimmt», so Babbel.

Systemumstellung in der Pause

Dass es doch noch zum Punktgewinn reichte, ist dem Traumtreffer von Francisco Rodriguez zu verdanken. Von der Strafraumgrenze schoss er den Ball wunderbar in den Winkel (55.). Es war nach einem Distanzschuss von Tomi Juric erst die zweite FCL-Chance im gesamten Spiel.

Dieses Tor erinnerte an die Leistung gegen die Young Boys. Ansonsten hatte die Partie aber gar nichts mit dem Auftritt vom letzten Sonntag gemein. Der Luzerner Torhüter David Zibung zeigte sich ebenfalls enttäuscht, er sagte aber auch: «Man darf nicht vergessen, dass auf dem Platz ein Gegner stand, der sich mit aller Kraft gegen den Abstieg wehrt. Vielleicht war uns Thun deshalb kämpferisch in der ersten Halbzeit überlegen.»

Zu reden gab auch, dass Markus Babbel das erste Mal in der Rückrunde eine Viererverteidigung aufs Feld schickte, zur Pause aber wieder auf eine Dreierabwehr wechselte. Funktioniert die Viererkette bei Luzern etwa nicht mehr? «Doch», sagt Zibung, «wir haben verschiedene Systeme eingeübt, um im Verlaufe eines Spiels reagieren zu können.»

Beim Gegentreffer sieht Zibung sehr unglücklich aus: Er kommt aus dem Tor, wird von Simone Rapp umkurvt. Dieser trifft die Lattenunterkante, von dort landet der Ball ausgerechnet bei Ex-Luzern- und Ex-Kriens-Spieler Dejan Sorgic, der den Abpraller per Kopf verwertet. «Natürlich freue ich mich darüber, aber ich hätte noch mehr Tore machen können», so Sorgic nach dem Spiel. Kurz vor Schluss vergab er den Matchball nach einer Hereingabe des Ex-Luzerners Nelson Ferreira.

Thiesson vor Wechsel nach Amerika?

Abwesend beim FC Luzern war Aussenverteidiger Jérôme Thiesson. Offiziell fehlte er aus persönlichen Gründen. Es wird jedoch gemunkelt, dass er vor einem Transfer in die amerikanische Major League Soccer steht.

In der Zentralschweiz am Sonntag am 19. Februar 2017.

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