«So schnell wie möglich abhaken» – die Devise von Captain Christian Schneuwly. (Bild: Martin Meienberger)

«Wir müssen zusammenstehen»

Christian Schneuwly (29) hat den FC Luzern in Lugano erstmals als Captain aufs Feld geführt. Er will nach dem Absturz ans Tabellenende nur nach vorne schauen.

Christian Schneuwly wurde gestern eine Ehre zuteil, die einen Fussballer mit Stolz erfüllt. Seit Januar 2016 spielt er beim FC Luzern. Und gestern in Lugano lief er erstmals mit der Captainbinde am Arm ins Stadion ein. «Dieser Entscheid hat der Mannschaftsrat gefällt, als klar war, dass Christian Schwegler ausfällt», so Namensvetter Schneuwly.

Der FC Luzern hat im Moment gerade bei den erfahrenen Spielern grosses Verletzungspech. Captain Claudio Lustenberger plagen Rückenprobleme, Vizecaptain Christian Schwegler hat eine Innenbandverletzung. David Zibung ist seit Frühling nur noch Ersatztorhüter. Hekuran Kryeziu, der in der letzten Saison mehrmals die Captainbinde trug, ist im Moment in einem kleinen Formtief. Vielleicht hat sich der Mannschaftsrat deshalb für Christian Schneuwly entschieden.

Für den jüngeren Bruder ­ von Ex-FCL-Stürmer Marco Schneuw­ly ist es nicht einfach, den FCL ausgerechnet in dieser schwierigen Situation anzuführen, doch sagt er: «Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Da möchte ich die Verantwortung übernehmen. Ich versuchte, ihr Mut zuzusprechen.»

«Die Tabelle ist im Moment egal»

Glücklich wird er wohl kaum auf seine Premiere zurückblicken. «Natürlich ist die Enttäuschung nach diesem Auftritt gross. Für mich war es ein klassisches 0:0-Spiel, kein Wunder, fällt der Treffer für Lugano nach einem Standard», so Schneuwly, der mit seiner eigenen Leistung nicht zufrieden war. «Es war schwierig heute. Ich hatte, wie die ganze Mannschaft, wenige Aktionen in der Offensive.»

Deshalb fordert der Freiburger: «Dieses Spiel müssen wir so schnell wie möglich abhaken und wieder nach vorne schauen.» Wie schlimm ist es, momentan an letzter Stelle der Tabelle zu liegen? «Die Tabelle im jetzigen Moment ist nicht entscheidend. Deshalb ist es mir egal, ob wir Letzter, Zweitletzter oder Drittletzter sind. Wichtig ist, dass wir aus dieser schwierigen Situation kommen. Viele junge Spieler haben so eine Situation noch nie erlebt.» Und wie kann man aus der Negativspirale finden? «Wir müssen zusammenstehen und gemeinsam weiterarbeiten. Nur so kann man wieder siegen.»

Publiziert in der Luzerner Zeitung am 30. Oktober 2017.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.